Tigermücke

Verbreitung von Tigermücken

Die Tigermücke kommt mittlerweile in sehr vielen Regionen der Erde vor. Im Jahr 2007 gab es die ersten Funde in Baden-Württemberg.

Baden-Württemberg

Einige Regionen in Baden-Württemberg scheinen besonders geeignet für die Einschleppung und die Etablierung der Tigermücke zu sein, auch durch die Nähe zu Ländern mit starker Verbreitung von Tigermücken, wie Frankreich und Italien. So können die Mücken als ‚blinde Passagiere‘ z.T. mit dem PKW nach Deutschland gelangen. Auch Import über den Güterverkehr sind möglich. Hierdurch kann sich die Tigermücke in klimatisch geeigneten Regionen in Baden-Württemberg ansiedeln. Theoretisch geeignete Regionen in Baden-Württemberg sehen Sie auf dieser Karte:

Hier ist die klimatische Eignung für die Ansiedlung der asiatischen Tigermücke unter Berücksichtigung des menschlichen Einflußes dargestellt. Erstellung der Karten im Rahmen des Projektes BayVirMos

In den letzten Jahren wurden in mehreren Städten in Baden-Württemberg Populationen von Tigermücken nachgewiesen und bekämpft: Heidelberg, Weinheim, Karlsruhe, Landkreis Lörrach und in Freiburg. Zusätzlich gab es diverse Eigelege entlang der A5, insbesondere auf Raststätten und Campingplätzen. Neue Gebiete kommen regelmäßig hinzu, wie im Jahr 2020 in Stuttgart, Korntal-Münchingen, Kernen im Remstal, sowie in Hockenheim.

Gerne wird die Tigermücke in Kleingartenanlagen oder auf Campingplätzen heimisch – überall dort, wo kleinere und größere, natürliche und künstliche, Wassergefäße zur Eiablage zur Verfügung stehen. Auch städtische Wohngebiete mit Gärten sind attraktiv.

Deutschland

Baden-Württemberg war das erste Bundesland, in dem die asiatische Tigermücke nachgewiesen wurde – in 2007 an einer Autobahn-Raststätte bei Weil am Rhein (Pluskota, et al., 2016). 

Lastwagen

Mittlerweile wurden auch in anderen Bundesländern Tigermücken identifiziert, z.B. in Frankfurt am Main, Jena, München und Fürth. Aufgrund der klimatischen Bedingungen ist mit einer weiteren Ausbreitung der Mücke in Deutschland zu rechnen.

Europa

Die ursprünglich in Südostasien beheimatete Tigermücke konnte sich in den letzten 30 Jahren weltweit verbreiten und ist auch in Europa, bisher hauptsächlich im Mittelmeergebiet, heimisch geworden. (ECDC, Aedes albopictus - Factsheet for experts, 2016)


Vom Mittelmeerraum breitet sie sich nach Norden aus. Auf Karten des ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control) werden regelmäßig die Vorkommen aktualisiert.

Karte Stand März 2021

Die Ausbreitung wird sowohl durch Güterverkehr als auch durch Reiseverkehr begünstigt. Beim Güterverkehr ist der Handel mit Altreifen oder auch ‚Lucky Bamboo‘ zu nennen.

In Frankreich sind im Jahr 2020 sieben weitere Départements als rote Zone deklariert worden – 58 von 96 Départements in Europa vermelden die Etablierung und Aktivität der Asiatischen Tigermücke.

Institut Pasteur

Auch in Italien hat sich die Asiatische Tigermücke seit 1991 ausgebreitet und ist weiten Teilen heimisch. So wird zum Beispiel auch in Südtirol in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme an Tigermücken beobachtet.

In Griechenland wurden die ersten Tigermücken 2003 und 2004 nachgewiesen, mit weiterer Verbreitung in den nachfolgenden Jahren. (Badieritakis, et al., 2018)

In den Niederlanden wurde Tigermücken erstmals 2005 nachgewiesen (Scholte, et al., 2007). Seit 2010 werden dort Gewerbe beprobt, die mit Altreifen handeln und jedes Jahr werden Tigermücken nachgewiesen. Modellierungen zeigen Etablierungspotenzial für Aedes albopictus in den Niederlanden, v.a. bei milden Wintertemperaturen (Ibanez-Justicia, et al., 2020)

In Großbritannien wurde ein erstes Eigelege von Tigermücken im Rahmen eines Monitoringprogramms gefunden (Medlock, et al., 2017). Seit 2010 wurden Häfen und Flughäfen überwacht, seit 2014 auch größere Autoreifenhändler. 2015 und 2016 wurden auch einzelne Eigelege entdeckt, im Jahr 2019 wurden erstmals mehrere Eigelege an drei Stellen entdeckt, alles im Rahmen eines Monitoring Programms durch ‚Public Health England‘ Teams, die PHE local health pretection teams mit Unterstützung der PHE Medical Entomology group (Vaux, et al., 2020).