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Diabetes mellitus Typ 2

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Diabetes mellitus Typ 2 ist eine Erkrankung des Blutzuckerstoffwechsels. Er gehört zu den derzeit wichtigsten chronischen, nicht übertragbaren Erkrankungen der Bevölkerung (NCD) und tritt häufig zusammen mit Übergewicht, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen auf (Metabolisches Syndrom). Man kann einem Diabetes mellitus Typ 2 vorbeugen! (s. Prävention)

Was passiert bei Diabetes mellitus Typ 2?

Normalerweise wird der aus der Nahrung aufgenommen Zucker (Glucose) in den Zellen der Organe des Körpers verteilt. Somit wird sichergestellt, dass alle Organe des Körpers gut versorgt sind und der Körper leistungsfähig bleibt. 

Damit Zucker in die Zellen gelangen kann, ist unter anderem das Hormon Insulin nötig. Dieses Hormon wird in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) hergestellt und nach jeder Mahlzeit ins Blut abgegeben.

Wenn die Wirkung des Insulins gestört ist, kann der Zucker nicht richtig in die Zellen des Körpers gelangen. Man spricht von Insulinresistenz. Als Folge steigt der Zuckerspiegel im Blut an.

Eine Zeit lang kann die Bauchspeicheldrüse die Insulinresistenz ausgleichen. 

Sie stellt hierzu zunächst mehr Insulin zur Verfügung. Irgendwann ist jedoch auch hier eine Grenze erreicht.  Aus diesem Grunde merkt man unter Umständen nicht, dass bereits ein Diabetes mellitus Typ 2 vorliegt, da er über viele Jahre keine oder kaum Beschwerden verursacht. Nach Schätzung von Experten wird ein Typ 2 Diabetes teilweise erst mit einer Zeitverzögerung von bis zu zehn Jahren erkannt.

Somit wird Diabetes mellitus Typ 2 eher in zunehmendem Alter diagnostiziert und wurde früher auch Altersdiabetes genannt. Aktuell wird jedoch bei immer mehr jüngeren Menschen ein Diabetes mellitus Typ 2 diagnostiziert.

Folgen des Diabetes mellitus Typ 2:

Wenn der Blutzuckerspiegel sehr stark erhöht ist, man spricht von Hyperglykämie, kann es zu Bewusstseinsstörungen bis hin zum diabetischen Koma kommen.

Bei ständig/dauerhaft zu hohen Blutzuckerwerten können verschieden Folgeerkrankungen auftreten. 

Hierzu zählen:

  • Herz- und Gefäßkrankheiten: Herzinfarkte, Schlaganfälle, Durchblutungsstörungen in Beinen und Füßen (pAVK)
  • Schäden an Augen, Nerven und Nieren: Nachlassende Sehkraft, Gefühlsstörungen, Nierenschäden
  • Diabetischer Fuß: bei starker Schädigung der Nerven und Durchblutungsstörungen werden Schmerzen an Füßen oder Beinen nicht mehr gespürt. Dies kann zu Wunden führen, die unbehandelt Gewebsschädigungen hervorrufen können. Wenn diese Gewebsschädigungen sehr groß sind, kann es zu Amputationen kommen.

Nach den Schätzungen der Internationale Diabetes Föderation sowie den Ergebnissen von aktuellen Studien sind etwa 8-10 % der Bevölkerung in Deutschland derzeit an einem Diabetes Typ 2 erkrankt sind. Ältere Menschen über 65 Jahre sind sogar zu über einem Viertel betroffen. Über die letzten Jahrzehnte ist die Zahl der Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 dabei in Deutschland ebenso wie weltweit angestiegen und es sind zunehmend auch jüngere Menschen betroffen. Als wichtige Gründe hierfür sehen Experten die zunehmende Zahl an Menschen an, die sich auf Grund ihrer Lebensweise falsch ernähren, übergewichtig sind und sich zu wenig bewegen. Die Zunahme der Zahl an Menschen mit Diabetes wird darüber hinaus noch durch die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung verstärkt.

Es besteht eine Vielzahl von erfolgreichen Möglichkeiten zur individuellen Vorbeugung (Prävention). So kann der Ausbruch eines Diabetes mellitus Typ 2 in vielen Fällen durch gesunde Ernährung, Gewichtsabnahme und verstärkte körperliche Aktivität verhindert oder verzögert werden. Es ist daher für jeden Einzelnen wichtig, frühzeitig ein bestehendes Diabetesrisiko bzw. einen Diabetes in der Frühform, der noch gut behandelt werden kann, zu erkennen. Denn je eher das Diabetes Risiko bekannt ist, umso früher kann man etwas für sich tun. Der GesundheitsCheck DIABETES - FINDRISK stellt eine gute Möglichkeit hierfür dar. Den Test finden Sie über die Seite GesundheitsCheck Diabetes

Interessante aktuelle fachliche Informationen finden Sie z. B. unter Diabetes Deutschland oder auch den Seiten der Deutschen Diabetes Gesellschaft, Deutsche Diabetes Hilfe, der Arbeitsgemeinschaft Diabetologie BW, Deutsche Diabetes Stiftung oder Diabetiker Baden-Württemberg e.V.