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Welt-Aids-Tag am 1. Dezember

Am Mittwoch, dem 1. Dezember, ist Welt-Aids-Tag. Trotz Erfolgen bei Diagnostik und Behandlung HIV-positiver Menschen bleibt die Arbeit der Aidshilfen unverzichtbar.

 Rotes Band auf betongrauem Boden

Zum Welt-Aids-Tag am Mittwoch, 1. Dezember, fordert Gesundheitsminister Manne Lucha weiterhin Engagement im Kampf gegen das Humane Immundefizienz-Virus (HIV): „Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie dürfen wir Erfolge in der Diagnostik und vor allem der Therapie bei HIV-positiven Menschen nicht gefährden. Projekte rund um einen schnellen und unkomplizierten Zugang zur Therapie müssen wir fördern und niedrigschwellige Testangebote aufrechterhalten. Das sind wichtige Faktoren, damit sich HIV nicht weiter ausbreitet. Dies wird durch eine gute Zusammenarbeit der Aidshilfe Baden-Württemberg und der Beratungsstellen der Gesundheitsämter gewährleistet“, sagte der Minister im Vorfeld des Welt-Aids-Tages. „Durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit in der Bevölkerung und weitere Aufklärung bei Beschäftigten im Gesundheitswesen können Unsicherheiten und Vorurteile, Ablehnung und Diskriminierung weiter abgebaut und die Solidarität der Menschen zueinander gefördert werden“, so Lucha weiter.

Stigmatisierung beeinträchtigt das Leben der Betroffenen

Der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember wird jedes Jahr ausgerufen, um Solidarität mit Menschen mit HIV und Aids zu zeigen. Zusätzlich sollen Politik und Gesellschaft sensibilisiert werden. Die Aidshilfen in Baden-Württemberg machen mit verschiedenen Aktionen auf diesen Tag aufmerksam. 
Denn Menschen mit HIV können bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie leben wie alle anderen. Mit einer Therapie ist HIV weder im Alltag noch beim Sex übertragbar und ermöglicht, ein gutes und langes Leben zu führen. Was das Leben jedoch erschwert, ist die anhaltende Stigmatisierung. Sechs von zehn Personen gaben in einer Befragung der Deutschen Aidshilfe an, in den vergangenen zwölf Monaten aufgrund ihres HIV-Status mindestens eine negative Erfahrung im Gesundheitswesen gemacht zu haben. 52 Prozent der Befragten sagten, dass Vorurteile gegenüber HIV ihr Leben beinträchtigen. 

Für das Jahr 2020 schätzt das Robert Koch-Institut die Zahl der HIV-Neudiagnosen in Deutschland auf 2.000. Dies entspricht einem Rückgang von rund 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Expertinnen und Experten sehen in dem Rückgang einen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie aufgrund von Kontaktbeschränkungen und fehlendem Zugang zu Testangeboten. 

Gerade jetzt vulnerable Gruppen nicht vergessen

„Die COVID-19 Pandemie stellt vieles in den Schatten – so auch den Zugang zu Testangeboten zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Die Aidshilfen im Land haben monatelang die weggefallenen Angebote der Gesundheitsämter aufgefangen“, sagt Maike Biewen, die Geschäftsführerin der Aidshilfe Baden-Württemberg. „Unsere Checkpoints stellen in der Regel eine Ergänzung zum Angebot des öffentlichen Gesundheitsdienstes dar. Zusätzlich leisten wir Anti-Diskriminierungs-, Aufklärungs- und Präventionsarbeit. Einige Aidshilfen sind im Bereich Drogen, Haft, ambulant Betreutes Wohnen oder der Beratung von Menschen in der Sexarbeit tätig. Die aktuelle Lage hat uns eindrücklich gezeigt, dass unsere Arbeit unverzichtbar ist und dass gerade jetzt vulnerable Gruppen nicht vergessen werden dürfen.“